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Ju-Jutsu Bedeutung PDF Print E-mail
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Ju-Jutsu  -  Jiu-Jitsu  -  Dschiu-dschitsu  -  Yu-Yitsu  -  Ju-Jitsu

Grundsätzlich bedeuten alle Schreibweisen das Gleiche. Die verschiedenen Buchstaben werden durch ein und dasselbe Kanji (jap. Schriftzeichen) verdeutlicht. Entstanden sind die Unterschiede durch variierende Aussprachen und Übersetzungen. Eine weltweit  "offizielle" Übertragung von japanischen Schriftzeichen in lateinische Buchstaben gibt es nicht. Die Japaner sprechen die Schriftzeichen so aus, dass sie das „U“ am Ende des ersten Wortes stark dehnen, das  „U“ am Ende des zweiten Wortes jedoch fast unhörbar machen.

Jede Schreibweise hat etwas mit der Zeit zu tun, in der sie verwendet wurde. Als "Dschiu-Dschitsu" wurde unsere Kampfkunst zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Europa eingeführt. Später hat sich dann der Begriff Jiu-Jitsu in Deutschland und Ju-Jitsu in Europa etabliert. Als man in Deutschland 1969 das System neu überarbeitet und den zeitgemäßen, europäischen Bedingungen angepasst hat, wurde ganz bewusst die Schreibweise Ju-Jutsu gewählt, um das Moderne zu verdeutlichen.

Ju-Jutsu / Jiu-Jitsu: Name und Bedeutung

Ju /Jiu: (jap): sanft, flexibel, geschmeidig, weich, nachgiebig

Unter diesem Begriff versteht man keineswegs Schwäche, sondern eine Flexibilität des Körper und Geistes, so, „wie sich der Bambus unter der Schneelast biegt, ohne zu brechen“. Das Konzept des „Ju“ beinhaltet Kraft und Schnelligkeit.

Jutsu / Jitsu: Kunst; Technik (auch: handwerkliches Können) 
nach: Lind, Werner „Das Lexikon der Kampfkunst“

Ju-Jutsu / Jiu-Jitsu = die flexible Kunst :

Die „Kunst durch Flexibilität, Vielseitigkeit, Anpassungsfähigkeit zu siegen“ soll den Ausübenden in die Lage versetzen, im Sport und in der Selbstverteidigung auf unterschiedliche Situationen richtig und angemessen zu reagieren. Ganz gleich ob klein, groß, dick oder dünn, kräftig oder eher schmächtig - der Ju-Jutsuka erlernt ein Handlungsrepertoire, das er in Gewalt- und Konfliktsituationen entsprechend seiner individuellen Möglichkeiten nutzen, aber auch auf viele andere Lebensbereiche übertragen kann.

Für jeden Angriff die passende Abwehr zu haben, eröffnet dem Anwender die Möglichkeit, sich im Rahmen der gesetzlich geforderten Verhältnismäßigkeit zu bewegen. Die Härte der Verteidigung muss dem Angriff angemessen sein.

Ju-Jutsu und Jiu-Jitsu erfüllen heute ähnliche Aufgaben wie andere Zweikampfsysteme auf der ganzen Welt:

  • Sicherheit des Menschen gewährleisten, indem die Verteidigungsfähigkeit trainiert wird. 
    Körperliche Fitness und mentales Selbstbewusstsein erlangen.

In seinen Grundelementen lehrt Ju-Jutsu Bewegungsformen und Falltechniken, dann Abwehrtechniken, Schläge, Tritte und Stöße, schließlich  Wurf-, Hebel- und Würgetechniken, sowie Verteidigungskniffe der unterschiedlichsten Form.

Hinzu kommen die für das Ju-Jutsu speziell entwickelten Festhalte-, Aufhebe-, Transport- und Nothilfetechniken. Auch die Grundlagen der Konfliktbewältigung und Selbstbehauptung ohne den Einsatz körperlicher Gewalt werden vermittelt.

Ju-Jutsu ist ein 1969 neu eingeführtes, modernes SV- System, das sich ständig den aktuellen Gegebenheiten und Anforderungen anpasst und den Anspruch erhebt, eine moderne Selbstverteidigung zu sein. Es gilt als ein "offenes System", das geeignete Techniken aus vielen Kampfsportarten aufnimmt.

Jiu-Jitsu orientiert sich stärker an den japanischen Wurzeln. Hier werden neben den Selbstverteidigungstechniken auch traditionelle Bewegungsformen wie Kata und Etikette gepflegt.


Im Aufbau der Trainingsinhalte unterscheiden sich Ju-Jutsu und Jiu-Jitsu.

Im Ju-Jutsu sind die Techniken und Bewegungsformen in Verteidigungssituationen Grundlage der Ausbildung. Dadurch hat man in der Prüfungssituation für Gürtelfarben ein einheitliches System, das für ganz Deutschland festgelegt und vergleichbar ist.

Jiu-Jitsu geht von der Abwehr verschiedener Angriffe aus. Jede Schule (ryû) hat die Möglichkeit, eigene Ausprägungen zu trainieren.

 

Last Updated on Friday, 28 May 2010 15:55
 

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